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 Ein Schweizer Grandseigneur aus Wien

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BeitragThema: Ein Schweizer Grandseigneur aus Wien   Ein Schweizer Grandseigneur aus Wien Icon_minitimeDo Aug 02, 2007 9:46 am

Ein Schweizer Grandseigneur aus Wien


"Im August gehen sicher viele in Urlaub", sagt Klaus Wildbolz, spricht man ihn auf den am 25. August anstehenden runden Geburtstag an. Ob und wie er feiert?

"Vielleicht in meinem Garten?", meint er und fügt hinzu: "Ich bin keiner, der gerne große Feste feiert." Könnte allerdings auch sein, dass ihn seine Frau Barbara, mit der er seit nunmehr 16 Jahren verheiratet ist, wieder einmal überrascht - so wie bei seinem 60., als plötzlich 80 Leute da waren ("Ich hab' nichts mitbekommen") und die fröhliche Reise über den Traunsee ging. Jetzt sitzt der Schauspieler, den alle Welt vor allem als "den Hoteldirektor" aus den Serien "Hotel Paradies" (ab 1990, mit Grit Böttcher) und "Schlosshotel Orth" (1996 bis 2000) kennt, bequem in den Sessel auf der Terrasse seines Hotels an einem exotischen Drehort in der Karibik gelehnt und gibt einmal mehr gelassen Auskunft über Karriere und Leben, wie man das von ihm erhoffen darf.

Wildbolz, der in Wahrheit Schweizer ist, muss einem wie der perfekte Wiener erscheinen (und geboren ist der Berner ja tatsächlich in Wien als Fabrikantensohn). Er versteht sich auf die Kunst des Gesprächs, würzt die Auskünfte mit Ironie und stets auch mit einer Prise Bescheidenheit. In der Stimme hat er noch den Glanz der niedergegangenen Donaumonarchie, aber im Sinn auch die Direktheit des bodenständigen Schweizers, der sich auch im Monetären auszukennen scheint. Und auch mit alten, wertvollen Automobilen. Noch mit beinahe 70 drehte er in ihnen gefährliche Runden am Nürburgring ("mit 160 Stundenkilometern auf der Geraden") oder bei Bergrennen in Tiroler oder Schweizer Alpen.

Eben hat Wildbolz, der ewige Bonvivant, seinen "ersten Opi" gespielt: einen, der drei Enkeltöchter hat und in Irland lebt. "Unsere Farm in Irland" heißt der ZDF-Sonntagsfilm, für den sich Wildbolz eigens einen Bart wachsen ließ, mit welchem Outfit er die Dreharbeiten auf der einsamen irischen Landzunge genoss, die Kargheit der Landschaft und die vielen Schafe.
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Wildbolz gewinnt sowieso dem nächsten Film immer die besten Seiten ab, also auch seiner altväterlichen Rolle in der Karibik, in der er - knapp am Hoteldirektor vorbeigeschrammt - die Hotelkarriere des Sohnes überwacht, allerdings nicht ohne mit dessen Freundin zu flirten.

"Eine harte Geschichte", nennt er die Auseinandersetzungen mit dem Greenhorn-Sohn. Und es klingt tatsächlich so, als würden sie beide den "Hamlet" spielen. Und fast ist es ja auch so: "Auch, wenn die meisten Drehbücher nicht gerade 'outstanding' sind, so kommt es doch darauf an, was ich daraus mache. Andere Schauspieler wollen vielleicht den Hamlet spielen - ich will den Serien etwas Außergewöhnliches bringen."



Inzwischen dreht Wildbolz zwar keine Serien mehr, er versucht die Wiederholungen zu vermeiden. Ohnehin ist für ihn "der Part die Traumrolle, von dem gerade die Drehbücher auf meinem Schreibtisch liegen". Dennoch: An die Erfolge von einst - "Bei der Premiere von "Hotel Paradies" hatten wir 27 Millionen" - erinnert er sich immer noch gerne zurück, auch scheint er nach seinem plötzlichen Ausstieg beim "Schlosshotel Orth" längst versöhnt. Beinahe wäre er damals ja auf Dauer ORF-"Tatort"-Kommissar geworden, doch es blieb bei nur einer Folge, er hatte beim "Schlosshotel" schon unterschrieben.

"Ich rauche ja wie ein Schlot", sagt Wildbolz und zieht an seiner "Nil" (allerdings mit Filter). Er fährt gerne Rad, läuft viel Ski und geht gerne früh schlafen: "Im Winter nehme ich auch oft ein Mittagsschläfchen, wenn's geht." Sein wahres Hobby sind seine Oldtimer, Marke Riley. Er hat sie "vor 25 Jahren" entdeckt. Nach dem Ersten hat er sich später noch einen Zweiten gekauft, "längst werden die Vorkriegsmodelle nachgebaut." "Einen Riley nehme ich sicher mit ins Grab", so behauptet der jung gebliebene Auto-Freak, nicht ohne hinzuzufügen, dass "meine Frauen immer gegen das Rennfahren" waren. Wildbolz lebt mit seiner Frau Barbara, die er einst bei der berühmten ORF-Serie "Ringstraßenpalais" als Regieassistentin kennenlernte, in dritter, glücklicher Ehe. Mit den Vorgängerinnen versteht man sich, sieht sich aber höchst selten. Seine jetzige Frau, das sei "die Lebensfrau", wie er sagt, "da stimmt's, und da passt's und ist's gut."

Spät hat er noch einmal mit dem Klavierspielen angefangen, hat mit 50 noch einmal "sechs bis sieben Jahre" dazugelernt und sitzt nun im Hietzinger Haus täglich wenigstens eine halbe Stunde lang am Klavier. Der Jazz, vor allem Dave Brubeck, Erroll Garner, haben es ihm nach wie vor angetan.
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Ob er den 70. gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder feiern wird, der Fotograf in Zürich ist, ist noch nicht ausgemacht. Die Familie lebt am Thuner See im Berner Oberland, er selbst nennt Wien seinen "Abflugort", was nicht gerade nach "Ausgedinge" klingt, wie er das nunmehr betretene Alter nennt. Einmal noch lässt er dann die gepflegte Melancholie des Wieners matt erglänzen. "Das ist eine Dimension, die ich nicht habe", sagt er, daraufhin angesprochen, ob er ohne Kinder geblieben sei. Er nennt es einen "Wink von oben" und fügt hinzu: "So isses", als ob das Leben im Ganzen sonst zu gut zu ihm gewesen sei.


Quelle
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